Die Cloud revolutioniert nicht nur unseren Umgang mit installierter Software — nein, auch Server werden nun von der Cloud-Revolution erfasst. Das Phänomen des Serverless Computing ist derzeit auf dem Vormarsch, die IT-Welt zu übernehmen. Doch was steckt dahinter? Wir haben einen genaueren Blick auf die neue Technologie geworfen.

Zu Beginn: Was ist Serverless Computing?

Um euch zu beruhigen: Natürlich werden Server nicht ganz verschwinden. Vielmehr handelt es sich beim Serverless Computing um ein Ausführungsmodell in der Cloud, bei dem Nutzer (meistens eure Entwickler) Anwendungen erstellen und ausführen — ohne, dass sie sich mit dem dahinterliegenden Server beschäftigen müssen. Das bedeutet: Hinter dem Prinzip des Serverless Computing befindet sich, wie der Name schon verrät, kein direkter Einsatz von Servern mehr. Hier wird auf virtuelle Systeme oder physikalische Hosts gesetzt, die im Hintergrund arbeiten. Denn trotz Cloud müssen die Programmcodes und Daten irgendwo gespeichert und betrieben werden.

Der große Vorteil

Stereotypisch denkt man bei Entwicklern natürlich vor allem an die Programmcodes. Doch tatsächlich ist es so, dass eure Entwickler sehr viel Zeit darauf verwenden, euch eine saubere Infrastruktur und effiziente Backend-Systeme aufzusetzen. Mit Serverless Computing kann euer Entwickler sich jedoch “entspannt” zurücklehnen. Die Server-Arbeit wird ihm von der Cloud abgenommen und er kann sich voll und ganz auf die Entwicklung von Anwendungen konzentrieren.

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Serverless Computing revolutioniert eure Arbeit mit Servern | pexels/panumas nikhomkhai

Die Cloud übernimmt

Natürlich fragt ihr euch nun, wie sich eure Server-Arbeit in Zukunft gestalten soll, oder? Ganz einfach: In den meisten Fällen übernimmt ein Cloud-Service eines von euch gewählten Anbieters die Arbeit in Form einer sogenannten “Blackbox”. Euer Entwickler lädt daraufhin seinen Code hoch und schreib die sogenannten “Funktionen”. Was Funktionen sind? Diese sehen vor, dass zum Beispiel bei Uploads automatische Filter angewandt werden. So können die Microservices eures Providers angesprochen oder eigene Dienste integriert werden. Danach übernimmt der Cloud-Service-Anbieter. Er ist nun für Administration der Server- und Betriebssystemwartung sowie die Skalierung und Bereitstellung aller notwendiger Ressourcen zuständig. Das können zum Beispiel Laufzeitumgebungen, Netzwerk und Speicher sein.

Euer Vorteil aus der ganzen Sache

Dadurch, dass euer Entwickler mehr zeitliche Ressourcen zur Verfügung hat, kann er euch natürlich auch schneller neue Software entwickeln. Auch Updates lassen sich jetzt viel schneller bereitstellen. Und ganz besonders schön: Auch beim Serverless Computing handelt es sich um eine Pay-Per-Use-Methode. Das heißt ihr bezahlt nur dann, wenn der Code eures Entwicklers ausgeführt wird.

Ähnlichkeiten zu bisher bekannten Paas-Systemen

Häufig wird im Zusammenhang mit dem serverlosen Arbeiten eine Parallele zu PaaS (Platform-as-a-Service) gezogen. Doch obwohl sich die Systeme auf den ersten Blick sehr ähnlich sind, gibt es doch einige signifikante Unterschiede, die Serverless Computing ein Alleinstellungsmerkmal verleihen. Bei Paas muss euer Entwickler zusätzlich zum Code noch mit den API des PaaS interagieren. Das bedeutet, euer Entwickler kommuniziert noch mit der Plattform, was beim serverlosen Arbeiten von der Blackbox des Cloud-System-Anbieters übernommen wird. Hier liegt der Unterschied zwischen den beiden Systemen. Und das Arbeiten ohne Server wird dabei von zwei völlig neuen Architekturen gesteuert.

Die Neuen: Baas und Faas

Mit BaaS (Backend-as-a-Service) und FaaS (Function-as-a-Service) treten zwei Architekturen auf, die serverlos agieren können. Baas ist dabei eine Abstraktionsebene in der Anwendungsentwicklung: Das Backend des Servers einer Anwendung wird in die Cloud verlegt und mittels API-Zugriffen angesprochen. So bietet Baas Features, die gewöhnlich von Frontends genutzt werden wie zum Beispiel Push-Benachrichtigungen, Social-Media-Integration oder Chats. Euer Entwickler erhält mit BaaS quasi ein vorgefertigtes System, welches nicht mehr aufwendig selbst programmiert werden muss. Bei FaaS hingegen sieht die Sache schon etwas anders aus: Hier wird die Aufteilung zwischen Frontend und Backend aufgehoben. Die Anwendung wird dabei in eine Menge aus Funktionen umgestaltet.

Zusammengefasst: Serverless Computing als neue Innovation

Wie ihr seht — das Arbeiten ohne Server bietet für euch und gerade für eure Entwickler, eine Menge Potential, noch effektiver arbeiten zu können. Ob sich diese Innovation flächendeckend durchsetzen wird, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Wir von Smart Business Cloud werden die Entwicklung mit Spannung verfolgen und euch berichten.

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  • Headerbild Serverless Computing: Shutterstock/Gorodenkoff