Die Vorteile von Infrastructure as a Service (IaaS) sind offensichtlich. Es ist keine Investition in eigene Hardware notwendig. Auch braucht es keine eigenen oder externen Fachleute mehr, die sich mit dem Aufbau und dem Betrieb der IT-Infrastruktur und Begriffen wie SAN, FibreChannel, Hyperconverged, Trunc Port oder ähnlichen Vokabeln auskennen müssen. Die Auslagerung ist also eine optimale Alternative zur eigenen Hardware.

Wofür steht IaaS

IaaS steht für Infrastructure as a Service und bedeutet, dass Unternehmen keine eigenen IT-Hardware Ressourcen mehr aufbauen, sondern CPU (central processing unit/Prozessor), RAM (Random-Access Memory/Arbeitsspeicher) und Speicherplatz in der Cloud mieten. Somit sind hohe Investitionen in Hardware kein Thema mehr und das so freigewordene Budget kann in relevantere Geschäftsbereiche investiert werden.

Das Unternehmen mietet bei einem Anbieter die entsprechenden Ressourcen. Das sind nicht nur RAM, CPU und Speicher, sondern in den meisten Fällen auch gleich die notwendigen Lizenzen, wie Microsoft, Redhat, Oracle und so weiter. Im Falle von IaaS bezahlt das Unternehmen monatlich die genutzten Ressourcen, und diese lassen sich in der Regel jederzeit nach oben aber auch nach unten anpassen. Der Einsatz und die Skalierung der notwendigen Hardware, Software und Vernetzung liegt dabei beim Anbieter der IaaS Lösung.

Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten

Die Nutzungsmöglichkeiten für die Unternehmen sind vielfältig. Es können die Server für eCommerce, ERP oder weitere Webanwendungen sein oder es wird eine Office-Umgebung bereitgestellt, in der die Mitarbeiter über Remote Desktop (RDP) auf ihrem digitalen Arbeitsplatz arbeiten. Ganz gleich, ob dies aus dem Büro, von zu Haus oder von unterwegs geschieht. Viele Anbieter bieten bereits fertige Konfigurationen für verschiedene Einsatzbereiche an oder können beim Sizing der notwendigen Ressourcen unterstützen.

Im Unternehmen verbleiben die Arbeitsplatzrechner, die Thin-Clients sein können oder herkömmliche Client-Rechner. Es ist weiterhin die Infrastruktur für die lokale Vernetzung notwendig und vor allen Dingen ein leistungsstarker Router und VPN Gateway. Als Tipp sei gesagt, dass Unternehmen, die große Teile ihrer Infrastruktur in IaaS Dienste auslagern nicht nur auf eine Internetanbindung setzen sollten. Zwei Anbindungen über verschiedene Strecken sind sinnvoll, damit zum Beispiel ein durchtrenntes Kabel kurz vor dem Büro keinen Totalausfall verursachen kann.

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Auch große Datenmengen werden schnell bearbeitet

Die Auslagerung der Infrastruktur lohnt sich also besonders für kleine und mittelständische Unternehmen. Aber auch für Unternehmen, die große Grafikdaten bearbeiten, zum Beispiel große CAD Konstruktionen oder weitere Anwendungen im Einsatz haben, die auf schnelle Grafikkarten angewiesen sind, gibt es gute Lösungen.

Dies gehört bei den meisten Anbietern jedoch nicht zum Standard Angebot. Außerdem liegen die Kosten hier natürlich wesentlich höher. Es besteht einerseits die Möglichkeit, einen Teil seiner bisherigen Infrastruktur noch im Unternehmen zu belassen und zum Beispiel mit den Servern in der Cloud zu synchronisieren. Ein Anwendungsbeispiel, ein lokaler Active Directory Domänen-Controller. Oder große Dateien wie von Videos oder CAD, die lokal geladen werden, um lokal auf Rechnern bearbeitet zu werden.

Nachteile von eigenen Servern

Wenn die IT-Infrastruktur lokal betrieben wird, sind für verschiedene Anwendungen ein Zugriff auf Teile des Unternehmensnetzwerkes notwendig. Sind die lokalen Sicherheitstechniken nicht mehr auf dem neusten Stand oder gibt es niemanden, der sich um Meldungen und Hinweise des Systems kümmert so kann es zu einem Sicherheitsproblem kommen. Auch wird das Thema Backup in kleinen und mittelständigen Unternehmen manchmal ein wenig vernachlässigt, wodurch es zu möglichen Datenverlusten kommen kann. Bei allen seriösen IaaS Anbietern werden die Themen IT-Sicherheit und Backup professionell abgebildet, so dass auch an dieser Stelle keine Unternehmensressourcen gebunden sind oder notwendig werden.

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Alternativen zu den Hyperscalern

Es gibt heute eine Fülle von IaaS Anbietern. Die größten werden dabei als Hyperscaler bezeichnet. Neben IBM gehören auch Google, Microsoft und Amazon Web Services zu den großen Hyperscalern. Die Hyperscaler zeichnet aus, dass bei ihnen bis zu einer 7-stelligen Anzahl an Servern betrieben werden und sie so extrem flexibel im Bereitstellen von sehr großen Infrastrukturen sind. Aber es gibt auch eine ganze Reihe weiterer Anbieter, die sich auf Vorteile in ganz speziellen Bereichen konzentrieren und die ihre Kunden wesentlich intensiver beraten und betreuen können, als das einem Hyperscaler möglich ist.

Die blackpoint GmbH zum Beispiel betreibt in Frankfurt und Rüsselsheim zwei Cloud-Umgebungen aus denen IaaS Dienste angeboten werden. Das Unternehmen legt großen Wert auf eine sehr aktuelle Ausstattung der Server und des Speichers, vor allen Dingen auf schnellen SSD-Speicher und eine hohe Redundanz der eingesetzten Systeme. Aber es gibt natürlich auch weitere Anbieter wie Adacor, Gridscale, Netclusive etc., die entsprechende Infrastrukturen und Leistungen ermöglichen.

Auslagerung der IT-Infrastruktur macht Platz für eigene Kernkompetenzen

Unter dem Strich ist die Auslagerung der IT-Infrastruktur für Unternehmen ein guter Weg, um sich von unliebsamen Verwaltungsaufgaben zu trennen und sich so auf seine Kernkompetenzen konzentrieren zu können. Geht man noch einen Schritt weiter in Richtung Multi Cloud, bei der IaaS, Software as a Service (SaaS), Plattform als Service (PaaS) und die private Infrastruktur miteinander kombiniert werden, so könnte dies ein Zukunftsszenario sein, wie Unternehmensnetzwerke in Zukunft aufgebaut sein könnten.

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