Es klingt vielleicht utopisch: Einmal um die Welt reisen, ferne Länder entdecken und dabei auch noch Geld verdienen? Was für viele nach einem wahren Traum klingt, ist für manche tatsächlich Alltag. Digitale Nomaden haben sich smarte Lösungen aus der Cloud zunutze gemacht und ihren Arbeitsalltag völlig umgestellt. In diesem Beitrag wollen wir euch das Prinzip und den Alltag von digitalen Nomaden einmal näher erklären.

Digitale Nomaden: Zur Begriffserklärung

Der Begriff des digitalen Nomaden wurde vor allem durch den Medienwissenschaftler Herbert Marshall Mcluhan geprägt. Dabei traf er bereits in den 1960er-Jahren die Vorhersage, dass es in Zukunft Menschen geben wird, die sich dank neuer technischer Errungenschaften durch Raum und Zeit frei bewegen können. Als Bezeichnung für diese modernen Menschen wählte er den Begriff “Nomade”. Bereits 20 Jahre später erweiterten dann die zwei Autoren Tsugio Makimoto und David Manners den Begriff “Nomade” durch das Attribut “digital”. Diese neue Bezeichnung für technikaffine und ortsunabhängige Menschen der (damaligen) Zukunft war also gleichzeitig die Geburtsstunde eines neuen Lifestyles, der sich jedoch erst in der heutigen Generation so richtig zu etablieren scheint.

Was macht die digitalen Nomaden so besonders?

Bei digitalen Nomaden handelt es sich meist um Selbstständige oder Freelancer. Doch mittlerweile wächst auch die Zahl der remote arbeitenden Personen in diesem Bereich stark an. Die Arbeit all dieser verschiedenen Typen hat dabei eine große Gemeinsamkeit: Sie arbeiten völlig ortsunabhängig. Der Begriff des Nomaden bezieht sich dabei auf die Freiheit selbst entscheiden zu können von wo aus sie arbeiten wollen.

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Digitale Nomaden genießen den Luxus sich ihren Arbeitsort nach Lust und Laune aussuchen zu können | pexels.com/Fancycrave.com

Passende Ausrüstung

Essenziell für jeden digitalen Nomaden ist das passende Equipment. Und dabei Bedarf es eigentlich wenig Ausstattung. Maßgeblich für jeden digitalen Arbeiter sind ein funktionierender Laptop — natürlich mit der passenden Software ausgestattet — sowie ein funktionierender Internetanschluss. Digitale Nomaden arbeiten ausschließlich im Internet mit SaaS-Lösungen. Mit der Hilfe der smarten Lösungen gibt es fast keine Arbeit, die nicht vom anderen Ende der Welt aus erledigt werden kann. Dabei ist allerdings zu beachten, dass nicht alle Berufe als digitaler Nomade ausgeübt werden können. Im Einzelhandel zum Beispiel wird man immer an den Standort gebunden sein. Klassische Berufe für das Nomadentum sind zum Beispiel Entwickler, Content-Spezialisten, Online-Marketer oder Web-Designer.

Aus dem Arbeitsalltag eines digitalen Nomaden

Natürlich stellen sich viele von euch die Frage, wie denn der Arbeitsalltag eines digitalen Nomaden aussieht. An dieser Stelle ist es wichtig zu betonen, dass es keinen allgemeingültigen Arbeitstag gibt, wie ihr ihn vielleicht kennt. Digitales Nomadentum zeichnet sich vor allem durch verschiedenen Ausprägungen aus und wird von jedem anders interpretiert und umgesetzt.

Verschiedene Arbeitsmodelle

Auf der einen Seite gibt es jene, die stets auf Achse sind und nur selten wieder in den Hafen der Heimat zurückkehren. Wieder andere brauchen regelmäßig Zeit in der Heimat, um sich zu erden und zur Ruhe zu kommen. Außerdem gibt es auch die Sorte, die ihr Nomadentum im kleineren Stil auslebt und dabei meist zwischen dem Office in den eigenen vier Wänden oder einem Co-Working-Space pendelt. Wie ihr seht: Es gibt keine Spielregeln, die festlegen, wie der Tag eines digitalen Nomaden auszusehen hat. Jeder entscheidet sich frei, wie er sein (Arbeits-)Leben gestaltet und umsetzen möchte. Fakt ist außerdem, dass jeder Nomade frei nach seinem eigenen Rhythmus lebt. Zum Beispiel schlafen die einen eher lange, verbringen dann den Vormittag mit dem Erkunden der Gegend oder einer Freizeitaktivität und arbeiten im Anschluss bis spät in die Nacht. Andere machen es genau umgekehrt. Es ist genau diese Individualität und Flexibilität, die eine so große Faszination auf immer mehr Menschen ausübt — auch auf euch?

Welche Vor- und Nachteile hat der Nomaden-Lifestyle?

Wie alles im Leben, hat das Leben als digitaler Nomade nicht nur sonnige Seiten. Positiv zu vermerken ist, dass ihr als digitaler Nomade die Chance hat, dem Hamsterrad des eintönigen Arbeitsalltages zu entfliehen. Zudem profitiert ihr von einer individuellen Lebensgestaltung — ihr habt die absolute Freiheit, euch euren Alltag so zu gestalten, wie ihr wollt. Auch neue Orientierungen oder Weiterbildungen klappen als Nomade meist effizienter als als normaler Angestellter.

Auch die negativen Aspekte betrachten

Zu den negativen Seiten des Nomaden-Alltags ist allerdings, dass es erst einmal einige Zeit dauert, bis ihr in euren eigenen Rhythmus gefunden habt. Wenn ihr also sehr ungeduldig seid, dann überlegt euch gut, worauf ihr euch einlasst. Zudem müsst ihr — gerade zu Beginn — mit einer eher mauen Auftragslage rechnen, da ihr euch erst einmal einen Namen machen sowie die richtigen Kontakte knüpfen müsst. Zudem dürftet ihr mit heftigem Unverständnis aus eurem Umfeld rechnen, denn nicht jeder versteht alternative Lebensstile. Auch sollte euch bewusst sein, dass ihr, wenn ihr stets auf Achse seid, kein normales Sozialleben führen könnt und es häufig an einer richtigen Konstante im Leben fehlt.

Zusammengefasst: Digitale Nomadentum ist von euch abhängig

Wenn euch das Leben als digitaler Nomade reizt und ihr euch mit dem Lifestyle anfreunden könnt, ist unser Rat an euch: Probiert es einfach aus. Ihr benötigt nicht viel und mit der Hilfe unserer smarten Lösungen seid ihr perfekt für den Nomaden-Alltag ausgestattet. Außerdem: Wenn die komplette Unabhängigkeit euch noch ein Schritt zu weit ist, könnt ihr vielleicht mit eurem Arbeitgeber über eine Remote-Stelle reden. So könnt ihr ortsunabhängig arbeiten, habt aber immer die Sicherheit durch einen festen Arbeitgeber. Allerdings müssen sich hier Arbeitgeber für die neuen, digitalen Möglichkeiten öffnen und ein Bewusstsein für diese schaffen. Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.

Bildquellen

  • Digitale Nomaden: Bildrechte beim Autor
  • Headerbild Digitale Nomaden: Shutterstock/Asmiana